Im März 2010 war im Griesheimer Anzeiger zu lesen: „Eis-Fränzje – adieu!“ Es war die Geschichte der beliebten Eismacher-Familie Grandke, die über drei Generationen Darmstadt-Griesheim und das Hessische Ried mit leckeren Eis-Spezialitäten versorgte. Ihr Verkaufswagen war ein umgebauter Bulli T2a Kastenwagen mit Hochdach und entsprechenden Kühlgeräten und Eisbehältern im Inneren des Busses.
Auch war davon zu lesen, dass Franz sen. öfter Gratis-Eis an Kinder ausgab, die z.B. Eispapierchen eingesammelt und bei ihm abgegeben hatten – zu seiner und der Kinder Freude. Von „Fränzjes“ gütiger und freundlicher Art, die er auch seinem Sohn Franz jun. vererbt hatte, wurde erzählt. Wehmütig nahm man damals Abschied von einer langen, geliebten Eis-Familien-Tradition. Die letzten vier Jahrzehnte verdienten die Grandkes ihr Geld mit einem VW-Bus, dem „Eis-Franz-Bulli“.
Am 11.Dezember 2011 wurde dieses Stück Griesheimer Geschichte rückwärts auf einen Auto-Transporter gerollt. Der alte, gelbe T2a-Hochdach-Bus mit Aufschrift „Eis-Franz“ verließ die Stadt in Richtung Nordwesten. Das über 40 Jahre alte Eis-Auto der Familie Grandke wechselte von der Hofmannstraße in Darmstadt-Griesheim in die Sammlung von Manfred Klee, der versprach: „Bei uns wird der Bus neben zahlreichen seltenen VW-Transportem der Wirtschaftswunderzeit einen würdigen Platz finden und so der Nachwelt erhalten bleiben.“Hajo Ross, Vizepräsident des Koblenzer Bulli Clubs, fügte hinzu: „Nicht auszudenken, wenn der ,Eis-Franz‘-VW-Bus in die falschen Hände gefallen wäre. Bestimmt hätte der neue Besitzer daraus ein Wohnmobil ,gezimmert‘ und den Oldtimer auf einer Fahrt in den Surf-Urlaub verschlissen, dann wäre die Griesheimer Eis-Tradition unwiederbringlich verloren gegangen.“
Franz Grandke jun., der Sohn von „Eis-Fränzje“, meinte beim Abschied mit einer Träne im Auge, es sei wie mit einem alten Pferd, das jahrzehntelang treue Dienste geleistet hat – das bringe man ja auch nicht zum Rossschlächter, sondern es bekäme noch sein Gnadenbrot. In diesem Falle eben im „VW-Bus-Himmel“ der außergewöhnlichen Sammlung von Manfred.