Die Aufgabenstellung des Volkswagen-Werkes an den VW-Bus-Club Koblenz lautete:

„Gesucht werden T1 bis T3; T4 haben wir selbst“
Sehr bald war klar, dass nur die allerbesten Exponate für die mehrwöchige Ausstellung in der Konzernrepräsentanz in Berlin, unter den Linden in Frage kamen.
AFB1Die wohl weltweit einzigartige Doppelkabine “Sir Adam“ (Bj 1960) mit ihren originalen 348 km sollte die 1. Modellgeneration vertreten. Der Automatik-Westfalia “Baden-Baden“ aus dem Jahre 1974 stand als würdiger Vertreter der 2. Baureihe fest. Ein „LLE“ oder ähnlich in Spitzenzustand war gefragt, der die Lücke zum aktuellen Produkt T4 schließen sollte. Doch, woher nehmen und nicht stehlen? Genau zu diesem Zeitpunkt tauchte in der Bulli-Szene ein irrer „White Star“ auf 95PS, G-Kat, Automatik, Traumzustand Bj 1990. Die „Bushaltestelle“ half dem Club bei der Beschaffung dieses Fahrzeugs, das extra nur für die Sonderausstellung in Berlin seinen Besitzer wechselte.
Nächstes Problem: Wie schafft man die Exponate von Koblenz in die Bundeshauptstadt?
Das Angebot des Werkes, die Fahrzeuge per LKW abzuholen wurde deshalb verworfen, da man ungerne die 3 Super-Bullis in die Hände eines Spediteurs geben wollte.
AFB2Die Lösung war ein wohl ungewöhnlicher VW-Bus-Konvoi – vorneweg Manfred Klee`s Dehler 5.4 als Zugfahrzeug des ersten Trailers, darauf in originalem Hochglanz die Doka „Sir Adam“. Dieses Gespann wurde gefolgt von besagtem „White Star“, der sich ebenfalls mit einem Trailer versehen erfolgreich bemühte, den Westfalia T2 „Baden-Baden“ nach Nord-Osten zu zerren.

AFB3An der rollenden Transporter-Generationen-Show (T1-T4) über die Autobahn quälten sich Manfred Klee und Dirk Stiegele Stunde um Stunde gen Berlin. Während das erste Zugfahrzeug, der selbst schon fast

2,6 to schweren Dehler mit der 78PS Diesel-Maschine seine Kraft aus dem 2,5 ltr.-Hubraum schöpfte und sich dabei mit unter 12 Liter „Heizöl“ begnügte, flossen beim Benziner-Automatik erheblich mehr teurer Treibstoff durch die Einspritzung. Gemessen wurden annähernd 16 l! Dieser Verbrauch ist aber für 2
Bullis gleichzeitig nebst 700 kg-Hänger durchaus akzeptabel.

Zeigte Dirk im „White Star“ bei der Beschleunigung seine Stärken, konnte Manfred im Dehler T4 mit einer höheren Endgeschwindigkeit (die Herren Autobahnpolizisten mögen bitte die Angaben ignorieren) von 110 km/h trumpfen.
Die nicht immer jugendfreie Konversation der Bulli-Überführer per „Walkie-Talkie“ verkürzte den fast 10-stündigen Ritt zum Brandenburger Tor, wo unweit davon schon das Empfangskomitee von VW wartete.

Profi-Autopolierer stürzten sich auf die 3 Exponate, das was vorher schon glänzte, blinkte nachher noch mehr. Das Ambiente des Automobil-Forums, wo sich der gesamte Konzern repräsentiert ist einzigartig: Bentley!, Bugatti!, aber auch Seat und Skoda stehen in direkter Nachbarschaft zur Produktpalette von VW.

AFB4
Und mitten drin, – auf einer auf bis zu 15 Meter hochfahrbaren Drehbühne, professionell ausgeleuchtet, von Security bewacht und täglich gewienert, die Generationen-Show der Koblenzer Bullis!
Hier einige Foto-Impressionen der mehrere Wochen dauernden Ausstellung:

AFB5

   AFB8AFB7 AFB6

Eine kleine Episode vom Rücktransport: Das „White-Star“-Gespann, dieses mal gesteuert von Gregor blieb mitten auf einer der meistbefahrensten Kreuzungen von Berlin stehen. Ursache: Kabelbruch an der Lichtmaschine. Wieder stellte der (im Club wohl meistgehaßte?) Dehler 5.4 seine Zugkraft unter Beweis. Per Abschleppstange und etwas Kupplungsverschleiß wurde die Kreuzung geräumt. Bus mit Hänger und Bus, zieht Bus mit Hänger und Bus.
Das kleine technische Problem wurde Dank dem herbeigerufenen Berliner VW-Bus-Freund Norbert Buhse noch vor Ort behoben.

AFB9 AFB10

Wer gerne das Automobilforum im Internet besuchen möchte klickt bitte hier!