(Wie aus einer geschundenen T4-Möhre Manfred´s derzeitiger Lieblings-Bus wurde.)

Slider RudBrillNicht die telefonische Anfrage, wie so viele, ob nicht „…jemand aus den Reihen des VW-Bus-Club Koblenz Interesse an einem alten Bus…“ habe, schon garnicht die anschliessend genannten Fakten wie „T4, Baujahr 1994, kleinster Diesel…“ lösten bei Manfred weder Euphorie noch Symathie für den angebotenen Transporter Caravelle aus, sondern erst der zweite Satz des Anbieters: „Original 510.000 km (!) mit der ersten Maschine“ machten den Club-Präsidenten Manfred hellhörig. Unglaublich, so eine Laufleistung.

Als kurz darauf auf digitalem Wege 3 Fotos auf Manfred´s PC zu sehen waren, entbrannte bei ihm eine Liebe auf den ersten Blick.

Normalerweise auf das Kollektionieren von seltenen T1, ok, gelegentlich auch T2-Modellen versessen und spezialisiert, verliebte sich Manfred Klee spontan in den angebotenen T4.

Oder war es Mitleid mit dem alten, geschundenen VW-Bus? Ja, es war Mitleid!

510.000 Kilometer mit der ersten Maschine, -was mag dabei der rote T4 Caravelle so alles schon gesehen, erlebt, durchlitten haben? Eine tolle Leistung. So viel wie 1.000 mal die Strecke Koblenz – Hamburg – und zurück, eintausendmalhinundher. Irre!

Ein Besichtigungstermin des alten T4 wurde vereinbart, zu dem auch Club-Vize Hajo mit in die Darmstädter Gegend fuhr. Der Kaufpreis betrug exakt so viel wie Hajo für seine Mittelklasse Brille bezahlt hatte, schlappe 826,– €!

Der Kosename „RudBrill“ war geboren, rud = im rheinischen Dialekt „rot“, in diesem Fall eher „ausgeblichen rot“ und „Brill“ = die Abkürzung für Hajo´s besagte Mittelklasse Brille.

„RudBrill“ überstand anstandslos am 29.05.2011 die Überführungsfahrt nach Koblenz. Der kleine 1.900ccm Motor mit 68 Ps-chen werkelte klaglos weiter. Wochen später wurden die beiden vorderen verrosteten Kotflügel für kleines Geld durch neue ersetzt, die Beulen an Schiebetür herausgedengelt und beilackiert. Der alte T4 erstrahlte nach Polierung fast wieder wie im Neuwagen-Zustand und spulte weitere Kilometer um Kilometer zurück. Er schleppte mit angehängtem Autotrailer weitere VW-Busse heran, transportierte u.a. knapp eine Tonne Granit-Pflastersteine aus dem Osten, beförderte eine Unmenge Kumpels, Freunde, Passagiere, Wandergruppen, Möbel, war gelegentliches Übernachtungsheim, wurde Freunden ausgeliehen, war Geländewagen und nur Fortbewegungsmittel.

Zwischenzeitlich zeigt der Tachostand stolze 580.000 Kilometer, bei ruhiger Fahrweise begnügt sich „RudBrill“ mit nur 5,54 ltr./100 km preiswertem Diesel. Er ist ein zuverlässiger Kamerad und liebenswerter Fast-Oldtimer, ein preiswertes Auto,

-Manfred´s derzeitiger Lieblings-Bus.

 

Nachtrag vom Oktober 2016: RudBrill hat die 600.000 km -Marke geknackt. Zum Beitrag.

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